Fahrradboxen statt Motorrad-Parkplätzen

Gemeinderats-Ausschuss

Vier abschließbare Boxen für Fahrräder sollen beim Bahnhof aufgestellt werden. Dies beschloss der UBV-Ausschuss des Rottweiler Gemeinderats einstimmig.

Rottweil – Vorausgegangen war ein Antrag der Fraktion SPD-FFR, solche diebstahls- und zerstörungssicheren Mietboxen aufzustellen oder einen Betreiber zu suchen. Fraktionssprecherin Elke Reichenbach sollte dies nicht nur für Pendler, sondern auch für Kurzreisende mit wenig Gepäck.

An sich keine schlechte Idee, so war die Reaktion aus der Verwaltung – aber zu teuer. Bei der Anschaffung solcher Boxen blieben nach Abzug von Zuschüssen 3000 Euro je Box an der Stadt hängen, macht bei sechs Boxen 18.000 Euro. Ihr Gegenvorschlag: Die derzeit nicht genutzten Boxen beim Parkhaus am Kriegsdamm (Norma) vom Bauhof überarbeiten lassen und dann auf dem Pendler-Parkplatz aufstellen. Die Kosten für die Aufarbeitung aller sechs bezifferte die Verwaltung mit 3500 Euro.

Standort gefällt nicht

Allerdings wollte die Verwaltung, wie Fachbereichsleiter Rudolf Mager sagte, die Boxen lediglich fest vermieten, für mindestens sechs Monate. Denn sonst läge „Geld in der Box“, oder es bräuchte eine teure App. Als Vorschlag die Gebühren nannte er 30 Euro für sechs, 50 Euro für zwölf Monate, zuzüglich einer Kaution von 100 Euro.

Dies fand positive Reaktionen im Ausschuss – mit einer Ausnahme: Der Standort. Dass beim Pendler-Parkplatz nun zwei Stellplätze für die Fahrräder verwendet werden sollen, dagegen sprachen sich Reichenbach, Monika Hugger (CDU) und Gabriele Schneider (Grüne) aus. Von Hugger kam der Vorschlag, die Boxen als ersten Schritt auf den bisherigen Motorrad-Parkplätzen gegenüber dem Bahnhofs-Eingang aufzustellen. Vier Boxen hätten dort Platz, schätzte der OB.

Dies fand dann einhellige Zustimmung im Ausschuss. Die finale Abstimmung ist dann am kommenden Mittwoch im Plenum des Gemeinderats (Beginn der Sitzung: 17.15 Uhr im Sitzungssaal des neuen Rathauses).

Der vorgesehene neue Standort gegenüber vom Bahnhofs-Eingang.



Wolf-Dieter Bojus

... war 2004 Mitbegründer der NRWZ und deren erster Redakteur. Mehr über ihn auf unserer Autoren-Seite.

Ein Kommentar

  1. Das geht vollkommen in Ordnung, ich als Motorradfahrer brauche keine extra ausgewiesenen Stellplätze, um den zweispurigen Konkurrenten nicht die raren Parkplätze wegzunehmen.
    Wenn ich vorschriftsmäßig einen Parkschein löse, indem ich vorschriftsmäßig ein gültiges Zahlungsmittel in den dafür vorgesehenen Münzeinwurfschlitz werfe, dann darf ich über die gelöste Parkdauer, diesen vollständig in Anspruch nehmen.
    Da ich diesen leider nicht manipulationssicher und gut einsehbar für die Ordnungsbeamtenden hinter der Windschutzscheibe platzieren kann, muss man sich schon etwas einfallen lassen, aber für einen anständigen Bürger, der seine Vorschriften kennt und respektiert, dürfte das kein Problem, sondern muss höchstes Ziel sein.
    Bei einem Fahrrad ist das halt blöd, dass könnte ja Jeder einfach wegschieben, was dann zu recht zu ahnden wäre.
    Seit ich mit dem Mokick mal hab 5Mark zahlen müssen, weil ich zwar störungsfrei am Rand, jedoch nicht vorschriftsmäßig innerhalb dafür ausgewiesener Flächen, mein motorisiertes Kleinkraftrad abgestellt hatte, habe ich in den letzten 40 Jahren mit dem Motorrad IMMER einen ganzen Pkw Parkplatz bezahlt und in Anspruch genommen. Ordnung muss sein.




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